27 September 2006

Kinomarathon mit dem Lars


Wer ein gutes Sitzvermögen zu seinen Stärken zählt, kann sich Freitag/Samstag, 29./30. September acht Stunden Lars von Trier gönnen. Anlässlich der bevorstehenden Renovation des Xenix werden alle acht Folgen der Fernsehserie Geister gezeigt. Geister gilt, habe ich jedenfalls gelesen, als das dänische Pendant zu der sagenumwobenden amerikanische Serie Twin Peaks von David Lynch. weiter

Geister(dänisch Triget) wurde 1993/1997 im dänischen Fernsehen ausgestrahlt und wurde dort ein grosser Erfolg. Die mysteriöse Handlung spielt im dänischen Reichskrankenhaus in Kopenhagen. Ein neuer Chefarzt aus Schweden beginnt seine Arbeit und geschehen merkwürdige Dinge. Das Xenix schreibt:

"«Geister» überragt mit skurrilem Humor, schnellen Emotionswechseln und einem gekonnten Mix aus Genreelementen (Krankenhaus-Melodrama, Soap-Opera, Krimi, Komödie und Horrorfilm) die vielen tumben TV-Serien der Achtziger- und Neunzigerjahre. Zusammen mit David Lynchs «Twin Peaks» legte «Geister» den Grundstein für die heutige Serienmanie um «Sex and the City», «The Sopranos» oder« Six Feet Under», in denen viele FilmkritikerInnen mehr Innovation entdecken als in aktuellen Kinofilmproduktionen."
Wie gesagt, das werden die letzten Bilder jetzigen Xenix sein, das wird in den nächsten Monaten renoviert. Die über hundert Jahre alte ehemalige Schulhausbaracke wird um einen Drittel grösser und diverse Teile der Baracke bekommen ein Facelifting. Am Sonntag findet dann ein Abschiedsfest statt. Los gehts um 11.00, ab 15.00 kann man Kinostühle ersteigern.

herzlichst,
euer Kulturminister

21 September 2006

David Lynch Retrospektive


Das Programmkino Xenix zeigt(e) uns im September wieder einmal einen schrägen Vogel. Nach Steve Buscemi im Juni darf man sich nun die Werke von David Lynch zu Gemüte führen. Durch die kultige Fernsehserie "Twin Peaks" anfangs der 90iger bekannt geworden, gehört er inzwischen zum Inventar jeder guten Filmsammlung(wer von euch hat eine? Filmabend?).

Da sich der September nun schon zu Ende neigt, bleiben leider "nur" noch drei Filme von ihm zu sehen: "Mulholland Drive", "Dune" und "The Straight Story". Ausserdem ist "Stay" von Marc Forster zu sehen, dem Exilschweizer, welcher mit "Monsters Ball" einen Oscar gewann.


Ich finde, völlig zurecht. "Monsters Ball" hat mir sehr gut gefallen. Und für solche, die auf düstere, rätselhafte, bildgewaltige und ultraspannende Filme steht: Ich kann "Stay" allen nur wärmstens empfehlen. Ein Film des Jahres für mich.

Wer sich beeilt, kan einen dieser Filme sogar noch im offiziellen Sommer angucken. Der endet nämlich erst am dreiUndZwanzigsten. Und das jetzige Xenix steht auch nicht mehr lange, das wird nämlich bald renoviert. Doch mehr dazu später.

So verbleibe ich mit retroCineastischen Grüssen

herzlichst
euer Kulturminister

20 September 2006

Masha Qrella



Dienstag, 19. September 06. Masha Qrella spielt im Zunkunft an der Dienerstrasse mitten im Kreis Vier. Ohne blassen Schimmer auf gut Glück gucken gegangen: Glückstreffer!

Wunderbare Stimme. Westerngitarre. E-Gitarre. Kräftiges Schlagzeug. Plus eingestreute Elektronik. Erinnerungen an ausdrucksvolle Singer/Songwriter wie Anouk wachgeworden. Doch mit Elektronik und queren, harten, herausfordernden Passagen sehr abwechslungsreich und überraschend. Persönliche Atmosphäre direkt vor kleiner Bühne. Begeistert den gemütlichen, sympathischen Ort verlassen. Und über fünfzig Franken für mässige Konzerte geärgert(Masha Qrella: zwanzig).

Die Zukunft gehört dem Zukunft. Und mein Herz der Masha.

Herzlichst,
euer Kulturminister

12 September 2006

Plattentaufe Elfish

Elfish, eine der zwei Bands am Sau'n'Soundz, haben eine CD veröffentlicht. Sie heisst "don't ask why". Reinhören auf elfish.ch. Die dazugehörige Plattentaufe findet diesen Donnerstag, 14. September, statt. Abart, zwanzig Uhr, 18 Stutz. Als este Band spielt My Name Is George, eine Gruppe aus Winterthur, die ganz toll sein soll.

Haus zum geilen Mönch

Der Züritipp vom 7. September erklärt, warum die meisten Häuser im Niederdorf Namen tragen. Dies ist der Fall, da es früher keine Strassennummern gab. Und damit man ein Haus finden konnte, wurden diese benannt. Wechselte der Besitzer, so taufte der neue oft sein neuerstandenes Haus um.

So hiess z.B. das Zunfhaus zur Waage früher Haus zum geilen Mönch. Damals ein Kloster mit unterirdischem Gang ins Fraumünster...

11 September 2006

ronorp

Wollt ihr wissen, was heute Abend abgeht? Wo was Interessantes im Fernsehen läuft? Sucht ihr eine Wohnung? Oder eine Katze? Eine(n) Freund(in)? Eine Band?
Dann guckt doch mal unter ronorp.ch. Dort kann man einen täglichen Newsletter bestellen, so dass man stets gut informiert ist. Fand die Auswahl der Tipps sehr überzeugend.

herzlichst,
euer Kulturminister

Hä? Sprache im Wandel, erster Teil

Wieso heisst ein Lebenslauf CV? Wieso ist die Frau der Personalabteilung plötzlich für die Human Resources zuständig? Heisst der Jelmoli an der Bahnhofstrasse House of Brands, weil es dort häufig gebrannt hat? Oder ist dort alles brandneu? Oder haben Sie neuerdings viele Brandon im Verkauf engagiert?

Diesen und ähnlichen Fragen will ich mich in der mehrteiligen Artikelserie "hä? Sprache im Wandel" annehmen. Thematisch wird es vor allem um die (neu)deutsche Sprache gehen, fokusiert auf gegenwärtige Entwicklungen.

CV steht für "curriculum vitae". Lateinisch für Lauf des Lebens.

CV ist also die Abkürzung der wortwörtlichen lateinischen Übersetzung von Lebenslauf. Was mag nun der Grund dafür sein, dass der bewährte und allseits verstandenene Begriff "Lebenslauf" durch den Ausdruck "CV" ersetzt wurde? Darüber kann ich natürlich von meiner Warte aus nur spekulieren. Vielleicht ist CV international besser einsetzbar, weil einheitlich. Vielleicht, weil CV kürzer ist. Wobei man ja auch "Lebenslauf" mit "LL" abkürzen könnte. (Schicken Sie uns bitte Ihren LL zu?).

Vielleicht kommt der neue Ausdruck aus den USA, wie viele andere auch. Vielleicht benützen Leute ihn lieber, da ihn nicht alle verstehen. Und man kann sich dann durch den sprachlichen Ausdruck abgrenzen. Sprache scheint allgemein ein häufig benutztes Mittel zur Abgrenzung und Distanzierung zu sein. Andererseits kann sie auch verbindend wirken, man denke z.B. an Jugendsprachen.

Meine Wertung: "CV" ist überflüssig, unverständlicher und auch nicht schöner als Lebenslauf. Pfui, weg damit.

Human Resources

Die Verenglischung hält in vielen Bereichen Einzug. In Banken und anderen Unternehmen kommt diese Entwicklung besonders deutlich zum Vorschein. Man blättere einmal in Jobbeschreibungen von Geldinstituten.

Will man sich im "Investment Management" oder im "Client Management Private Banking" betätigen? Oder doch im Bereich "Treasury, Trading, Sales"? Man kann auch "Junior Strategy Project Mgr. - Business Development" werden. Glücklich, wer weiss, wie sein Beruf heisst.

"Human resources" ist zudem auch unter anderen Blickwinkeln ein kritisierbarer Begriff. Ist der Mensch nur noch eine Resource? Gleichgestellt mit Strom, Beton, Land und Wasser. Auswechselbar wie ein Huhn in einer Legebatterie?

Wertung: unnötig, unverständlich. Pfui.

Brand, englisch "Marke"

Auch bei den Warenhäusern sind die Anglizismen angekommen. Beim Jelmoli an der Bahnhofstrasse sind die Gründe offensichtlicher. Viele Touristen aus aller Welt. Englisch als Weltsprache.

Aber dennoch irgendwie seltsam, wenn viele Leute (der Grossteil?) ein Wort an so prominenter Stelle nicht verstehen können. Ähnlich Orange: "The future is bright, the future is orange". Was heisst denn "bright" schon wieder? Guckt doch mal in den Duden... Fortsetzung folgt demnächst.

Herzlichst
euer Kulturminister