30 August 2006

Bildergalerie

Bilder, die unsere Fotografin Ursina auf Hohen Raetien beim Sau'n'Soundz gemacht hat, kann man sich nun in der Bildergalerie angucken. In der linken Spalte findet ihr den Link unter extras.

29 August 2006

Das Leben der Anderen

Freude herrscht. Der Kinosommer ZweiTausendSechs ist gerettet. Nach einigen eher mittelmässigen Filmen in den letzten Monaten kann ich wieder einen Film in den Himmel loben: Das Leben der Anderen von Florian Henckel von Donnersmarck.

Der deutsche Regisseur hat in seinem ersten abendfüllenden Spielfilm ganze Arbeit geleistet. Laut seinen Aussagen in einem Interview mit kino-zeit.de hat er dreieinhalb Jahre an dem Drehbuch gearbeitet. Die Arbeit hat sich gelohnt.

Die Geschichte spielt in der DDR fünf Jahre vor der Wende '89. Die Stasi beschliesst, den Theaterregisseur Georg Dreyman und seine Lebensgefährtin, die Schauspielerin Christa-Maria Sieland zu überwachen. So beginnt der Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler damit, Tag und Nacht ihre Gespräche mittels vorher versteckten Mikrophonen mitzuhören. Wiesler führt seinen Job jederzeit pflichtbewusst und sehr sorgfältig aus, sein Privatleben ist jedoch von Sterilität und Einsamkeit geprägt. Je länger er das Künstlerpaar überwacht, desto mehr fängt er an heimlich sich aufzulehnen und mit dem Paar zu sympathisieren.


Von der ersten bis zur letzten Minuten spannend gibt uns der Filmemacher einen Einblick in die Probleme eines Überwachungsstaats. Dieses Thema ist hochgradig aktuell, man denke zum Beispiel an die Volksrepublik China mit ihrer Internetzensur, die wachsende Anzahl Überwachunskameras in unserem Alltag oder die Spuren, die wir jedes Mal im World Wide Web hinterlassen. Der Film kann dabei zweifach punkten: Erstens bringt er uns Fakten näher mit autenthisch wirkenden Dekors und Requisiten und zweitens passiert das auf sehr spannende und unterhaltsame Weise. Mässig bekannte, aber überzeugende Darsteller, ansprechender Soundtrack und unauffällige, aber passende Bilder. Ein Platz in meinen persönlichen TopFive des Jahres ist ihm auf sicher.

Der Gewinner des Zuschauerpreises am Filmfestival in Locarno läuft in Zürich im Kino RiffRaff.
Was meinst du dazu? Hat dir der Film gefallen? Nicht? Die Kommentarfunktion ist nicht nur Dekor, sonder darf hemmungslos genutzt werden. Nur zu. Teile deine Gedanken mit uns.

Herzlichst
euer Kulturminister

17 August 2006

Hohen Raetien 2006

Liebe Freunde

Alle Jahre wieder. Der alljährliche, sommerliche Musikanlass auf der Burg Hohen Raetien bei Thusis ist inzwischen zu einem Fixpunkt im Sommer geworden. Zum vierten Mal fand am Samstag 29. Juli das Open Air Hohen Raetien statt, diesmal unter dem Slogan "Sau'n'Soundz". Nach einem steten Anwachs der Besucherzahl seit dem ersten Mal im Jahr 2003 wurde der Anlass dieses Jahr wieder kleiner. Nur noch zwei Bands. Deutlich weniger Leute. Simplere Bühne. Sind das erste Verfallszeichen auf dem Felsvorsprung? Der Anfang vom Ende? Absturz?


Mitnichten. Im Gegenteil, der Anlass hat durch die Verkleinerung nur gewonnen. Das Open Air ist wieder persönlicher, gemütlicher, sympathischer geworden. Die Bands, Elfish und Transmartha, haben zünftig gerockt, es wurden Stühle gepimpt und eine Sau fiel dem Hunger zum Opfer.

Das Stuhlgepimpe war das Novum auf der Burg. Am Nachmittag gings los mit dem Malen, Schrauben, Kleben, Beraten, Designen. So wurden etwa zehn alte Stühle von verschiedenen Teams und Einzelpersonen aufpoliert und wieder sitzwürdig gemacht. Nach dem Auftritt von Elfish fand dann die Preisverleihung statt, bei der per Applaus die drei besten Stühle ausgezeichnet wurden. Gewonnen hat der Saustuhl, welcher von einigen weiblichen Vereinsmitglieder konstruiert worden war.
Auch kulinarisch stand ganz nach dem Motto des Anlasses die Sau im Mittelpunkt. Diese drehte über Stunden am Spiess ihre Runden bis sie ganz und gar gar war. Saumässig.
So bleiben wieder mal herrliche Tage auf der Burg in Erinnerung. Gepimpte Stühle, eine aufgespiesste Sau und elfenhafte und metaphysisch, marthamässige Klänge. Und ein Sonnenaufgang.
So kann nur noch auf ein weiteres Mal gehofft werden. Grunz.

Die saumässig guten Bilder kommen von unserer Pressefotographin Ursina. Herzlichen Dank.

Herzlichst
euer Kulturminister